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Kölner -Kult-Treff

 
 
 

Interview mit Sabine Pfeifer
am 23. September 2007

Sabine Pfeifer


 
 
 
Bereits seit ihrem neunten Lebensjahr steht Sabine Pfeifer vor der Kamera und sammelte erste Fernseherfahrungen in der ZDF-Serie "Ein Heim für Tiere", als sie später eine Hauptrolle in der RTL-Soap "Unter uns" annahm und auch als Moderatorin und Comedy-Darstellerin ihr Können unter Beweis stellte. Im Januar 2007 "zog" sie als quirliges Kindermädchen bei Familie Beimer/Ziegler in die Lindenstraße ein, wo sie in der Rolle der Kathy Müller dem ältesten Sohn von Hans und Anna den "Kopf verdreht" hat.
 
Wie Sabine zur Lindenstraße gekommen ist, was die Arbeit zwischen einer wöchentlichen Serienproduktion und einer Daily Soap unterscheidet und ob man es schafft bei so viel Fernsehrummel "auf dem Teppich" zu bleiben, das alles und noch viel mehr erfahrt ihr in unserem großen Interview mit der sympathischen Niederländerin.
 
 
 
 
 
 
 

Wie bist Du zur Lindenstraße gekommen?
Das war eigentlich eine ganz lustige Geschichte: Ich habe an der Kunsthochschule für Film und Fernsehen in Köln gedreht und wir haben einen Abschlussfilm der letzten Klasse unter der Leitung von Herrn Geißendörfer gemacht. Und so wie ich halt bin, ich kann mir keine Namen merken, habe ich dort gedreht und dann kam da so ein bunter Mann mit Mütze auf mich zu und sagte: "Oh, das gefällt mir" und ich nur: "ja ja." Dann hat er mich gefragt: "Wie gefällt Dir denn Deine Rolle im Film?" Und ich nur: "Ja, ich finde die toll". Und dann denke ich mir: "Oh Gott, mit wem spreche ich da eigentlich?" Und wie ich halt so bin, sage ich dann: "Wer sind Sie eigentlich?" Er sagte dann: "Ich bin der Herr Geißendörfer", und irgendwann "klingelte" es dann bei mir ganz hinten. Ich sagte dann nur: "Das ist ja schön", und drehte mich um und ging. Irgendwann ging ich dann zu der Regisseurin und erzählte ihr, dass ich mit einem Herr Geißendörfer gesprochen habe. Sie sagte mir, dass er der Schirmherr von der Kunsthochschule für Film und Fernsehen sei und die Lindenstraße mache. Und ich nur: "Ahhh, jetzt weiß ich es!"
 
Na ja, und dann hat der Herr Geißendörfer mich gesehen und gesagt: "Moment mal, bleib mal hier stehen!" Daraufhin hat er den Caster Horst Scheel geholt und gesagt: "Die ist es."
 
Und der Caster so: "Wie, die ist es?" Herr Geißendörfer dann: "Na ja, was für eine Rolle casten wir denn im Moment?" Herr Scheel: "Keine Ahnung, auf wen sie passen würde." Herr Geißendörfer daraufhin: "Auf die Rolle Mandy, ist doch ganz klar!" Und der Horst so: "Ich caste doch seit vier Monaten Blondinen..." Aber Herr Geißendörfer: "Da machen wir ein Casting." Und dann hat er den Regisseur geholt, dann hat er noch den Aufnahmeleiter geholt und gesagt: "Mit der machen wir nächste Woche ein Casting." Und ich nur so: "Ja ja, wir sprechen uns nie wieder..." Aber dann haben die tatsächlich angerufen, ich habe die Woche drauf ein Casting gemacht und dann kam der Horst D. Scheel auf mich zu und hat gesagt: "Also entweder Du wirst es oder eine von den 10.000 Blondinen, die ich gecastet habe." Tja, und dann bin ich es geworden.
 
Weißt Du noch, was Du bei Deinem Casting machen musstest?
Ich musste ganz normal zwei Szenen in der Wohnung Beimer spielen. Aber frag mich nicht, was für welche. Ich habe ein gutes Kurzzeitgedächtnis. Das heißt, ich kann innerhalb von einer halben Stunde ziemlich schnell Texte auswendig lernen. Der ist aber auch genauso schnell wieder draußen. Wenn ich ihn heute drehen müsste, dann lerne ich ihn gestern Abend, hätte ihn aber heute Abend auch schon wieder vergessen.
 
Wie hast Du reagiert, als Du die Zusage für Deine Lindenstraße-Rolle bekommen hast?
Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut. Das war auch gerade zu dem Zeitpunkt als klar war, dass die Comedyserie "Axel" nicht mehr weitergedreht wird. Und eigentlich ist es immer so gewesen, dass jedes Mal, wenn ich im Urlaub war, ich eine Jobzusage bekommen habe. Das war immer so, dass ich dann gesagt habe: "Nee, ich fahre nicht in den Urlaub, denn jetzt könnte ja ein Job kommen...", und dann kam nichts. Und irgendwann hatte ich das letzte Geld zusammengekratzt und gesagt: "So, jetzt fahre ich fünf Tage nach Holland", und dann hieß es, Du hast den Job. Und ich nur: "Yeah, ich fahre nur noch in den Urlaub." Aber die nächsten Male hat es nicht mehr geklappt.
 
Was magst Du an Deiner Rolle und was magst Du nicht?
An meiner Rolle mag ich besonders, dass sie sehr flippig und ein bisschen naiv ist, was sich in der nächsten Zeit aber auch ein wenig ändern wird, denn Kathy wird ein bisschen erwachsener und ein bisschen ruhiger werden. Das ist aber auch gleichzeitig oft ein Manko, denn das Flippige und Naive mochte ich schon sehr gerne spielen. Aber ganz am Anfang, die erste Folge, die war schon sehr extrem mit "supi", "krass" und "das finde ich voll groovy", und das war so eine Sprachart, mit der konnte ich mich nicht so ganz identifizieren. Ich meine, ich bin jetzt 27 und das ist mehr so eine 16-Jährigen-Sprache und das ist dann schon schwierig. Aber das mit der Sprache hat sich ja jetzt auch geändert. Es ändert sich momentan sowieso sehr viel, deshalb gibt es jetzt auch nichts, was mich wirklich an meiner Rolle stört.
 
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Dir und Kathy Müller?
Immer. Ich glaube, dass jeder Schauspieler etwas Kleines von sich selber in die Rolle hineininterpretiert, damit man es auch authentisch spielen kann.
 
Was ist das zum Beispiel bei Dir?
Also ich habe auch ab und zu so Phasen, wo ich so viel rede.
 
Was machst Du sonntags um 18.50 Uhr? Siehst Du die Lindenstraße regelmäßig?
Nicht regelmäßig. Außerdem kommt die Serie zu einer Zeit, wo ich bei meinem Pferd im Stall bin. Auch finde ich es oft schwierig, mich selber im Fernsehen zu sehen.
 
Warum?
Weil ich mich oft dafür schäme. Dann denke ich: "Oh Gott, das bist nicht Du."
 
Viele Deiner Kollegen sind ja schon seit 15, 20 Jahren in der Lindenstraße dabei. Könntest Du Dir das auch vorstellen, so lange in der Lindenstraße zu spielen?
Auf jeden Fall! Die Lindenstraße hat sehr sehr viele Vorteile: Erstens, man dreht nicht so viel, man dreht mit einer großen Ruhe, mit viel Schauspielarbeit, einfach mit einer entspannten Arbeitsatmosphäre, die ich sonst nicht kenne. Zusätzlich kommt dazu, dass die Geißendörferfilm ihren eigenen Kindergarten im Produktionsgebäude hat, was ich ganz ganz toll finde. Das finde ich ganz klasse, das habe ich bisher nirgendwo gesehen. Außerdem arbeite ich in der Lindenstraße nicht so viel, so dass ich nebenbei noch andere Sachen drehen kann.
 
Darfst Du denn andere Sachen drehen?
Ich dürfte keine Hauptrollen spielen, aber so kleine Sachen schon. Und das bin ich gar nicht gewohnt, denn während meiner Daily Soap Zeit bei "Unter uns" durfte ich das nicht machen. Da war auch gar keine Zeit für. Da war man von morgens 6.45 Uhr bis abends 18.45 Uhr im Studio, meistens hängt man aber bis um 21.00 Uhr. Deswegen ist die Lindenstraße eigentlich auch der beste Job, den ein Schauspieler haben kann.
 
Gibt es Dinge, die Dir bei der Lindenstraße keinen Spaß machen?
Ja, das Warten.
 
Gibt es Szenen, die Du nicht gerne spielen wollen würdest?
Nö, eigentlich nicht. Na gut, am Anfang fand ich es schon ein bisschen merkwürdig, dass meine Rolle so auf meinen Körper fixiert war. Das finde ich doch sehr viel angenehmer, dass das jetzt nicht mehr so ist und ich nicht mehr das Gefühl haben muss, dass jede Einstellung auf meinem Hintern endet. Aber ansonsten habe ich eigentliche keine Angst vor irgendwelchen Szenen, die auf mich zukommen könnten.
 
Wenn Du die Lindenstraße-Drehbuchfäden in der Hand hättest, wie würde es dann mit Kathy weitergehen?
Hm, das ist ne gute Frage. Ich glaube, Kathy würde heiraten, Kinder kriegen, sich dann trennen und dann einen totalen Umschwung machen. Ich würde super gerne mal so eine Rockerbraut spielen oder was ich auch gerne spielen würde, wäre eine Frau mit Tourette-Syndrom. Darauf hätte ich auch große Lust. Das fände ich gut. Aber dazu bräuchte ich noch mehr Anbindung an die Lindenstraße. Das ist ja momentan noch nicht so sehr gegeben.
 
Könntest Du Dir privat vorstellen in einer Straße wie die Lindenstraße zu leben?
Auf jeden Fall. Ein Freund von mir hat früher in so einem kleinen Hof gewohnt. Das war so ein alter Reithof und der war ausgebaut mit ganz vielen Wohnungen und so einem Innenhof und draußen ganz viel Grün und da habe ich immer gedacht: "Hier mit all meinen Freunden wohnen, das wäre total toll." Mein Freund fände das zwar nicht so toll, aber ich schon.
 
Liest Du Dir Zuschauerkritik durch?
Zum Teil, ja.
 
Und wie reagierst Du darauf, wenn die Zuschauer zum Beispiel etwas Negatives über Kathy schreiben? Nimmst Du das persönlich?
Oh, das war ja gerade am Anfang sehr extrem. Das war ja so Hälfte, Hälfte. Die eine Seite hat gesagt: "Oh ja, toll, endlich frischer Wind in der Lindenstraße", und die andere Seite: "Was will die denn? Die sieht nicht nur scheiße aus, die spielt auch noch scheiße." Ich denk mir immer, lieber irgendwie irgendwas bewirken, als gar nichts bewirken, als wenn man über die Mattscheibe läuft und keinem fällt's auf.
 
Du hast ja auch bei der RTL-Daily Soap "Unter uns" mitgespielt, was ist da der Unterschied zur Lindenstraße?
Der größte Unterschied ist, dass wir bei "Unter uns" meistens so 12 Szenen am Tag gedreht haben und bei der Lindenstraße fünf. Bei "Unter uns" war es so, dass man für eine Szene 20 Minuten Zeit hatte, dann haben wir in diesen 20 Minuten kurz angeprobt, dann gedreht, dann fünf Minuten Zeit für Umzug und Maske. Das heißt, ich war im zweiten Stock, man hat alleine schon zwei Minuten hoch gebraucht, dann rennst Du in die Garderobe, ziehst Dich um, rennst in die Maske und rennst wieder runter, um wieder darzustehen und weiterzudrehen.
 
Das war eine super Schule, denn dadurch, dass man da die eine Szene dreht und dann gleich die nächste und in der einen Szene muss man lachen und in der anderen heulen und in der nächsten wütend sein. Das war natürlich eine super Schule, weil ich dadurch ganz schnell oberflächliche Gefühle erzeugen kann. Bei der Lindenstraße ist es so: "So, es geht los mit dem ersten Bild. Schauspielprobe." Dann gehen wir ins Studio und machen eine Schauspielprobe, dann ist 20 Minuten Umbau, damit das Licht schön ist, damit die Kameras schön stehen... Währenddessen kann man noch mal in die Maske gehen, sich in Ruhe noch mal fertig machen lassen und dann fängt man an zu drehen und hat dafür ca. 1,5 Stunden Zeit.
 
Bei der Lindenstraße kann man auch wirklich in die Szene hineinkommen, man kann noch mal ein paar Hintergründe erfragen und man kann einfach besser die Figuren entwickeln. Es sind halt einfach zwei verschiedene paar Schuhe. Als Schauspieler ist natürlich die Lindenstraße viel angenehmer. Aber als Schulung, wenn man Schauspieler werden möchte, ist die Soap die beste Übung, die man machen kann. Man muss auf Kameras achten, man muss textsicher werden und man muss halt ganz schnell Gefühle erzeugen.
 
Fällt es Dir schwer vor der Kamera emotionale Szenen zu spielen?
Also beim Heulen ist das so, da weiß ich am Abend vorher, okay, Morgen musst Du schlecht gelaunt sein. Das schaffe ich. Wenn ich mir das so lange einrede, dass ich am nächsten Tag schlecht gelaunt und heulerisch sein muss, dann bin ich am nächsten Tag auch heulerisch. Da muss ich aber vorsichtig sein, denn sonst könnten die anderen Szenen auch daneben gehen. Bei "Axel" ist mir das zum Beispiel passiert, da haben wir die erste Staffel gedreht und da musste ich heulen und alle waren total begeistert. Und dann haben wir die zweite Staffel gedreht und dann kam der Kameramann zu einem neuen Regisseur und hat gesagt: "Die kann heulen! Die kann so toll heulen, da wirst Du von den Socken fliegen!" Und ich so: "Okay, ich muss jetzt heulen, drück was raus, drück was raus." Und dann funktionierte das nicht mehr.
 
Wie bereitest Du Dich auf die Szenen vor?
Ich bin nicht jemand, der sich auf alles so perfekt vorbereitet. Ich bin eher ein Bauchmensch. Es gibt ja Schauspieler, die Monate vorher die Drehbücher lesen und sich alles genau anstreichen, aber das mach ich nicht. Ich lese das Drehbuch in der Regel einen Tag vorher, wenn am nächsten Tag die Szene dran kommt. Und daraus entwickelt es sich dann bei mir mehr, weil ich nicht einfach schon vorher festgefahren bin und dann gucke ich, was passiert. Das finden viele scheiße, ich find's gut! Wichtig ist ja, dass man trotzdem professionell dabei bleibt und seinen Text kann.
 
Was ist das für ein Gefühl, wenn Du Autogramme geben musst?
Bei "Unter uns" war das damals so, dass ich so viele Autogramme gegeben habe, dass es irgendwann genervt hat. Heute ist es oft so, wenn ein Fan vor mir steht und der rot wird, weil er mich erkannt hat, dann werde ich mit rot. Das heißt, es ist mir eigentlich unangenehmer das Autogramm zu schreiben, als dem Fan, dass er mich fragt.
 
Wie ist das, wenn man ständig auf der Straße erkannt wird, hebt man dann irgendwann ab?
Inzwischen bin ich wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen. Wenn man in einer Soap spielt, dann ist man das nicht. Dann wird man so hochgelobt und jeder erkennt einen auf der Straße und dann ist man es schon so gewohnt, der Coolste und der Beste zu sein, dass man irgendwann auch so lebt. Man schmeißt das Geld nach rechts und nach links aus dem Fenster, man muss jeden Trend mitmachen, man muss die coolsten Klamotten haben... Und da habe ich mich am Ende sehr dagegen entschieden und bin daraufhin morgens im schlimmsten Jogginganzug angelaufen und abends im schlimmsten Jogginganzug wieder zurück. Und inzwischen ist es so, dass ich das Gefühl habe, die Schauspielerei ist für mich eine ganz normale Arbeit mit dem absolut größten Vorteil, dass es mir unglaublich viel Spaß macht! Dass es mir ganz viel Abwechslung bringt und dass ich dadurch etwas ausleben kann, was ich sonst nicht ausleben würde.
 
Würde es Dich auch reizen Theater zu spielen?
Hm, gute Frage. Nachdem ich die ganzen Seriensachen, wie z.B. "Unter uns" und andere Fernsehsachen gemacht habe, da sagte ich mir: "Gut, jetzt hast Du die ganzen Fernsehsachen gemacht, jetzt machst Du noch mal was Ordentliches. Jetzt machst Du noch einmal Handwerk und jetzt gehst Du mal zu einer Schauspielschule." Gesagt, getan, Sabine sich überall in Deutschland auf Schauspielschulen beworben. Zwei davon haben sich gemeldet, dass ich kommen darf. Bei der einen war ich in der ersten Runde direkt draußen und bei der zweiten war ich in der zweiten Runde draußen.
 
Jedes Mal kam ich voller Elan da rein und man hat mich gefragt. "Ja, Frau Pfeifer, drehen Sie denn noch?" Ich so: "Nein." "Warum sind Sie denn hier?" Und ich: "Na ja, ich möchte hier mein Handwerk lernen, ich möchte die Bühne füllen." Und die Schauspiellehrer: "Ja, dann spielen Sie mal." So lief das jedes Mal ab. Und dann habe ich gesagt: "Wisst ihr was? Es ist mir egal. Theater kann mir den Buckel runter rutschen. Ich weiß, da war ich 24, dass ich seit 15 Jahren Dreherfahrungen habe, so schlecht kann ich also nicht sein und wenn ihr das nicht wollt, dann eben nicht." Und dann habe ich auch in Köln bei Theatern noch versucht nachzufragen und ich wurde immer wieder gefragt, ob ich eine Ausbildung habe und ehrlich wie ich bin, habe ich gesagt: "Nein, aber ich drehe..." Und man sagte mir: "Tut mir leid." Und dann war es schon zu spät.
 
Das ist eine Haltung, die ich nicht mag. Ich habe jetzt Freunde, auch aus dem Fernsehbereich, die sehr viel Theater machen, obwohl sie auch keine Ausbildung haben. Die dann aber von links oder rechts jemanden kennengelernt haben und dadurch dann ans Theater gekommen sind. Das freut mich auch sehr für sie. Aber die Einstellung von den meisten Theatern gegenüber Fernsehschauspielern gefällt mir einfach nicht. Deshalb habe ich auch gesagt, wenn ich irgendwann einmal was am Theater machen sollte, dann muss es ein Stück sein, das mir gefällt, ein Regisseur sein, der mit gefällt und über Gagen braucht man beim Theater ja eh nicht zu sprechen. Denn so viel verdient man da ja nicht.
 
Was hast Du für Zukunftspläne?
Ich bin so ein Bauchmensch. Bei mir war es bisher immer so, wenn ich dachte, jetzt geht es bald gar nicht mehr, dann kommt was Neues. Und darauf verlass ich mich auch. Ich glaube auch so ein bisschen, dass das, was ich gebe, das kriege ich auch so ein bisschen zurück. So lange ich daran glaube, funktioniert es. Ich lass mich da einfach treiben. Ich bin jetzt nicht so jemand, der sagt: "In zwei Jahren bin ich die Filmkönigin", oder: "In fünf Jahren bin ich in Hollywood." Ha, ha, ha.
 
Ich habe mir eigentlich immer so kleine Ziele gesteckt. Ich habe mit der Soap gesagt: "So, jetzt möchte ich irgendwas Nettes machen, wo ich mich freispielen kann." Und nach der Soap habe ich gesagt: "Jetzt möchte ich irgendeine nette öffentlich rechtliche Serie machen." Das hat bisher immer geklappt. Und jetzt mal gucken, was noch so alles passiert. Als nächstes würde ich gerne so ein paar nette kleine Filme drehen. Das kann auch noch zwei, drei Jahre dauern. Das ist eben das Wichtige am Schauspielerberuf, dass man nie den Mut verliert. Es gibt zwar Schauspieler wie Sand am Meer, aber es gibt auch viele, die einfach kellnern gehen müssen und dann darauf warten, dass irgendwas passiert. Bei mir war das bisher noch nicht so. Ich arbeite auch zwischendurch, damit ich mir mein Pferd leisten kann, im Stall und ich habe mich eigentlich immer durchgebissen.
 
Hast Du durch Deine Serienrolle keine Angst, dass Du dadurch so festgefahren wirst, so dass Du keine anderen Angebote mehr bekommst?
Nö. Das war ja damals auch so, dass alle gesagt haben: "Oh, Du machst jetzt Soap, da musst Du Dich jetzt erst einmal drauf einstellen, dass Du ein Jahr lang nichts bekommst." Vier Monate später habe ich "Axel" gedreht. Ich sage immer, man muss einfach daran glauben, dann klappt das schon.
 
Was ist Dein größter privater Wunsch oder Traum?
Mein Pferd, das habe ich mir ja gerade geleistet. Und mein Hund, den habe ich jetzt seit 1,5 Monaten. Dafür musste ich meinen Freund zwar sehr lange überreden, aber ich habe es geschafft und... Das reicht erst mal. Also Kinder und so das dauert noch, heiraten dauert auch noch, Haus dauert auch noch. Da muss man auch so viel putzen und das möchte ich nicht.
 
Gibt es etwas, was Du den Lindenstraße-Fans noch sagen möchtest?
Guckt weiter Lindenstraße!

 

Steckbrief:
 
Geburtstag:
23. Juli 1980. Tolles Datum übrigens. 23/07. Kann man beide nicht teilen. Finde ich klasse.
 
Geburtsort:
Nimwegen in Holland
 
Wohnort:
Köln
 
Lieblingsessen:
Ich habe viele verschiedene Gerichte. Das Schlimmste ist ja, wenn ich zu Hause und dann allein bin, dann koch ich immer irgendwie Nudeln mit Pesto, weil das geht schnell und ich habe meistens so einen großen Hunger, wenn ich abends um 22.00 Uhr nach Hause komme und den ganzen Tag nichts gegessen habe. Deswegen war das früher mal meine Leibspeise, inzwischen ist es aber eher so ein Notding. Aber ich glaube, ich mag alles, was selbstgekocht ist und schmeckt.
 
Was isst Du gar nicht gerne?
Lamm, Innereien und Wild.
 
Lieblingsgetränk:
Da bin ich auch nicht so wählerisch. Ich trinke meistens Wasser oder wenn ich zwischendurch Energie brauche, dann trinke ich Cola und wenn ich richtig Lust auf was alkoholisches habe, dann trinke ich ein Glas Wein und bin betrunken.
 
Welche Eigenschaften sollten Deine Freunde haben?
Sie sollten auf jeden Fall viel lachen können, spontan sein, wobei das mit der Spontaneität, ich werde langsam älter, da ist man auch nicht mehr so spontan. Meine Freundinnen und ich haben immer so einen Tag in der Woche, den wir festmachen wollen, um uns zu treffen, damit wir das auch alle hinkriegen. Meistens klappt es dann trotzdem nicht und wir verschieben ihn. Ich finde auf jeden Fall auch noch wichtig, dass meine Freunde bodenständig bleiben.
 
Was ist Deine liebste Freizeitbeschäftigung?
Reiten. Ich reite seit 3,5 Jahren und habe auch ein eigenes Pferd, das Schröder heißt.
 
Was geht Dir auf die Nerven?
Relativ viel. Ich kann damit ziemlich gut umgehen, aber mir gehen zum Beispiel Menschen, die sehr engstirnig sind, auf die Nerven. Die nur auf sich bezogen sind und sagen: "So und so muss das sein und nicht anders."
 
Lieblingsstadt:
Köln?
 
Lieblingsland:
Neuseeland
 
Was würdest Du auf einer einsamen Insel mitnehmen?
Meinen Freund, mein Pferd, meinen Hund.

 

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